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Re: Wasserpflanzen am möglichen neuen Teich

Verfasst: 05.03.2014 13:50
von Gü.a.Pa.
Zitat: Elmar

andersherum wäre es richtig. Sind die Graskarpfen zu dicht gesetzt fressen sie die gesamten Pflanzenbestände ab (man spricht dann von Verödung), sind die Pflanzen weg, deren Wurzelstöcke. Fehlen selbst diese schieben sie sich bis ca 40 cm senkrecht aus dem Wasser um an Blätter von Bäumen zu kommen. Ist aber hochinteressant zu beobachten wie so ein 40 Pfündiger Graser aus dem Wasser schiebt. Hatte jahrelang selbst das Problem. Die Düngung spielt in diesem Fall keine Rolle da keine Pflanzen eben auch nicht wachsen können.

Richtig ist: Das Problem der Düngung hat lediglich Auswirkungen bei zu Geringem Graskarpfenbesatz (Ausfraß der Graskarpfen ist Geringer als die Nachwuchsrate des Krauts). In diesem Fall verstärkt der Kot durch seine düngende Funktion das Pflanzenwachstum.

Elmar , da hast du schon teilweise recht! Wenn der Besatz zu hoch ist und kein Grünfutter mehr da ist gibt es auch keine Düngung. Aber ich gehe mal davon aus, setze ich in einem 1000m² Teich 30G² rein sind das zu viele und sie düngen das Gewässer wobei bei einem sehr verkrautetem Teich Pflanzen nachwachsen können.
Ich will damit sagen, das der Besatz nach dem Pflanzenaufkommen anzupassen ist. Wobei meistens der Besatz zu hoch angesetzt wird.

Zitat: Elmar
Graskarpfen fressen bei 12° C keine Wasserpflanzen, auch nicht in geringem Umfang! Zwischen 12° C und 16° C ist der Graskarpfen direkter Nahrungskonkurrent des Karpfens. Nennenswerte Krautmengen werden erst ab einer Wassertemperatur von über 16° C aufgenommen (siehe auch Lehrbuch der Teichwirtschaft).

Graskarpfen sind übrigends zur Bekämpfung der amerikanischen Wasserpest nicht geeignet. Sie verwerten die abgerissenen Stengel meist nicht kommplett und bei der Wasserpest reicht bereits ein einziger Dreiblattkringel aus eine neue Pflanze zu bilden (die Pflanzenteile sterben also, im Gegensatz zu den meisten anderen Pflanzenarten nicht ab)

Elmar, da stimme ich dir nicht ganz zu!
Laut dem Manuskript aus den Teichwirtschaftlichen Kursen an der "Außenstelle für Karpfenteichwirtschaft" in Höchstadt/Aisch Zitiert "Dr. Martin Oberle" Leiter des Instituts.
Zitat: "Bei Wassertemperaturen unter 12°C keine Nahrungsaufnahme, nennenswerte Aktivitäten erst ab 20°C (25°C)."
Das heißt über 12°C beginnen sie im geringem Maße Nahrung aufzunehmen.

Da der Grasfisch bei Karpfenbesatz und Zufütterung auch an Getreide geht vernachlässigt er leicht die Aufnahme von Pflanzen. Nimmt der Grasfisch keine notwendigen Rohfaserstoffe ( braucht er zur Verdauung) auf, wird er krank und geht ein.

Das der Grasfisch für die Bekämpfung der Wasserpest nicht 100% ig geeignet ist gebe ich dir auch recht.
Das liegt daran das der Grasfisch allgemein Wasserpflanzen nur unvollständig verdaut. Ein hoher Anteil wird halbverdaut wieder ausgeschieden (dadurch auch der hohe Düngereffekt) und die Wasserpest kann weiter wuchern.

Re: Wasserpflanzen am möglichen neuen Teich

Verfasst: 06.03.2014 07:28
von Elmar
Servus,

stimmt schon daß der Graser erst ab 12 °C frißt, nur eben noch kein Kraut. Das nimmt er erst ab 16°C auf. Zwischen 12°C und 16°C frißt er dasselbe wie der Karpfen.

Steht so im Lehrbuch der Teichwirtschaft und klann ich auch durch meine eigenen Erfahrungen bestätigen. Hatte von 2000 bis ca 2006 erheblich zu viele Graskarpfen im Weiher. Wenn im Frühjahr das Leben erwachte geschah erst mal gar nichts. Kraut wuchs auch ganz normal.

Man fing die Graser selbst auf Fischmehlmurmeln. Nachdem das Gewässer ab ca Ende April/Anfang Mai die 16 °C erreicht hatte war das Kraut innerhalb einer Woche im gesamten Weiher verschwunden, vorher haben es die Graser nicht angeschaut. Ab diesem Temperaturpunkt ging auch kein Graser mehr auf Fischmehlmurmeln, einzig Birdfood brachte bis zum Herbst regelmäßigen Erfolg.

Grüße, Elmar

Re: Wasserpflanzen am möglichen neuen Teich

Verfasst: 06.03.2014 19:36
von Gü.a.Pa.
Mal abgesehen von Grasfischen, gibt es bei Teichen die ablassbar und stark Verkrautet sind die Möglichkeit den Teich mit Kalkstickstoff zu Behandeln.
Den stark verkrautetem Teich, am besten im Herbst ablassen und ihn mit Kalkstickstoff streuen!
Dabei ist aber Schutzkleidung zu tragen, und es dürfen einige Wochen keine Fisch besetzt werden.
Kalkstickstoff tötet die Pflanzen ab.