Verkaufe einen großen Karpfen

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Netmaker
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Re: Verkaufe einen großen Karpfen

Beitrag von Netmaker »

Ich würde ihn verkaufen;
zum einen, um ihn vor dem Fischotter zu schützen;
zum anderen, um wenigstens einen Teil Deiner sehr hohen Kosten wieder herein zu bringen.

Du hast ja noch mehr und größere von diesen edlen Kirschen.

Gruß Dieter
Ich arbeite nicht für Geld,
ich arbeite für (die) Fische,
zum Wohle der Fische👍👍
Fischgerch
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Re: Verkaufe einen großen Karpfen

Beitrag von Fischgerch »

Gü.a.Pa. hat geschrieben: 18.09.2018 20:23
Elmar hat geschrieben: 18.09.2018 19:39 Servus,

in den östlichen Staaten geht die Problematik seit letztem Jahr erst richtig los. Auf die Preise hat das jedoch noch keine Auswirkungen. Auch heute noch bekommt man in der Tschechei Karpfen für 60/80€/Zentner. Als Druckmittel wird das jedoch heute noch benutzt.

Für mich wars das jedoch mit den Karpfen. Es rentiert sich einfach nicht mehr Spiegel- und Schuppenkarpfen zu produzieren. Am meisten regt mich jedoch bei dieser Kundschaft der permanente Versuch, den Preis nochmal nund nochmal zu drücken, auf. Das hat man wirklich bei keiner anderen Fischart.
Ab nächstes Jahr mach ich noch K1, da sortiere ich mir die schönen aus. Mit denen mach ich dann weiter. Die normalen K1 Spiegel- und Schuppenkarpfen fliegen aber künftig spätestens im Frühjahr aus der Anlage, egal ob ich was dafür bekomme oder nicht. Die ständige Preisdrückerei bei den Karpfen geht mir sowas von auf den Sack!

Mein Verpächter nennt mir zur Begründung seiner hohen Pacht auch immer die Fischpreise des Nürnberger Fischmarktes. Ich schau ihn dann immer an und sage: Nach Nürnberg sind es 150 km, in die Tschechei 60km...welche Preise werden wohl eher Auswirkungen auf uns haben?
Angeblich haben wegen des Otters binnen eines einzigen Jahres über 25% der Niederbayerischen Betriebe aufgegeben - offensichtlich immer noch zu wenig.
Wir haben uns im Frühjahr oft über künftige Fischpreise unterhalten - und jeder war der Meinung die Preise würden steigen...mal sehen was der Herbst jetzt so bringt. Noch weiter werde ich jedenfallls nicht runtergehen.

Unser Hauptproblem aber sind die Leute unter den Karpfenzüchtern die selbst einfachste Betriebswirtschaftliche Größen nicht berücksichtigen:
1. Die Bodenverzinsung (Weil - der Teich gehört ja mir, was soll ich da verzinsen?)
2. Das Futter (Warum Futter? Des bisserl Getreide, das hole ich aus dem Stadel...)
Wenn man solchen Schlaubischlümpfen in die Augen schaut und sagt: Aber für den Teich bekämst du doch Pacht und dein Getreide hat doch auch einen Wert, das könntest du doch verkaufen - dann wird man mit großen Augen angeschaut und es heißt: Mei des bisserl. Des liegt doch bei uns sowieso herum.
Gegen eine derartige Dummheit ist man machtlos...

Grüße, Elmar
Ich spreche jetzt mal nur für meine Region Mittelfranken -Aischgrund! Wie es in Oberfranken oder Oberpfalz läuft kann ich nicht Beurteilen.
Wenn ich mir Tschechische Karpfen K2 kaufe die kann ich als Speisefische hier nicht verkaufen die Kauft keiner bei uns.
Wie oben schon angesprochen erst Kundschaft suchen und dann nach dem Bedarf Besetzen! Auch geringerer Besatz, dann kann auch auf Zufütterung verzichtet werden.
Und das mit den Preisanstieg wegen Prätatoren dauert noch noch sind sie nicht Flächendeckend !
Übrigens bin am 1 Dez. bei einem Otter Seminar mit dem Verein der vom Mfv. Organisiert wird. Werde davon Berichten!
Sorry Günter aber das ist einfach nicht korrekt !
Wenn ich mir im Frühjahr K2 aus Tschechien hol und im Herbst als K3 verkaufe.
Dann kann ich den K3 sogar als Aischgründer verkaufen.
Ich glaube du willst nicht wissen, wie viel sich mittlerweile die K2 aus Osteuropa beschaffen und die K3 dann hier als Aischgründer verkaufen.

Das heißt nicht, dass ich das für gut empfinde, ist aber leider die Realität.
guepfl
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Re: Verkaufe einen großen Karpfen

Beitrag von guepfl »

In den östlichen Staaten wird sich kaum jemand um den EU weiten Schutz des Otters kümmern. Wenn da Verluste größeren Stils auftreten, werden sich die Teichwirte zu helfen wissen.

Ich würde die Fische auch eher in der Donau besetzen, als sie irgendeinem Idioten zu verkaufen, dem die Preise zu teuer sind und der mein Produkt nicht wertschätzt.

Wer kann und Zeit hat, sollte seine Fische selbst schlachten und am Bauernmarkt verkaufen. Ich habe eine Whatsappgruppe mit 40 Leuten, die frischen und guten Fisch schätzen. Ich schreibe hinein, an welchem Tag und um welche Zeit ich auf der Anlage bin und was ich gerade habe. In 2 bis 3 Stunden ist alles erledigt. Und wenn man mal ein Fischerl dazugibt, dann hält sich wenigstens der Preis und der Kunde ist begeistert.

Lieber ein paar Kilo (od. Zentner) ab Hof verkaufen und nur das produzieren, was man verkaufen kann, als auf Teufel komm raus zu produzieren und die Ware unter den Kosten zu verschenken.
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Gü.a.Pa.
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Re: Verkaufe einen großen Karpfen

Beitrag von Gü.a.Pa. »

Zitat: Fischgerch
Sorry Günter aber das ist einfach nicht korrekt !
Wenn ich mir im Frühjahr K2 aus Tschechien hol und im Herbst als K3 verkaufe.
Dann kann ich den K3 sogar als Aischgründer verkaufen.
Ich glaube du willst nicht wissen, wie viel sich mittlerweile die K2 aus Osteuropa beschaffen und die K3 dann hier als Aischgründer verkaufen.

Das heißt nicht, dass ich das für gut empfinde, ist aber leider die Realität.


Das kannst du schon aber bei geschützte Zertifizierung der Gebietsangabe wird dir ein Gastwirt im Aischgrund die Fische nicht abnehmen, evtl. eher noch Privatpersonen.
Ich hole jetzt mal etwas weiter aus, als wir noch mehr Teiche hatten haben wir immer unsere K2 oder K1 von einem Züchter der seine Fische von der Brut an Aufzieht. Ein Jahr war mal dabei wo wir keine Fische von ihm beziehen konnten und von einem anderen bezogen. Bei der Qualität konnten wir gleich sehen das das keine K2 aus Deutschland waren. Soweit gut wir haben sie genau so gezogen wie die Jahre vorher. Aber unser Wirth der sie uns abnahm hat uns danach gesagt das es schlechtere Qualität war. Darum haben wir dann nur noch Fische des alten Züchters genommen, eher hätten wir keine Besetzt. Soweit dazu.
Schwarze Schafe gibt es überall, bei Züchter sowie bei Gastwirten ! Aber Spreu trennt sich Irgendwann.

Ich habe hier jetzt noch paar Links dazu, da es zum schreiben zu viel ist.

https://teichgenossenschaft-aischgrund. ... kliste.pdf

https://aischgruender-karpfen.com/?AISCHGRUeNDER

https://teichgenossenschaft-nea.de/
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Khaotik
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Re: Verkaufe einen großen Karpfen

Beitrag von Khaotik »

@Günther: Aber jetzt gehen wir doch mal davon aus, dass dein Käufer keinen qualitativen Unterschied entdeckt. Sprich, du kannst mit K2 aus Osteuropa bei richtiger Fütterung usw. die gleiche Qualität erzeugen wie aus heimisch gezogenen K2.
Papier ist sehr geduldig. Wer schwindeln will, der kann das auch. Ich weiß aus dem Bericht von anderen Teichwirten, dass die Besatzzahlen keiner kontrolliert. Und wenn doch beim Abfischen jemand nachkuckt, dann hat man eben eine Woche vorher aus einem anderen Teich noch Fische übergangsweise zugesetzt.

Zusammenfassend: Gibt es keine Qualitätsunterschiede bei den K3, kannst du keinem Nachweisen, woher er seine K2 bekommt. Ob aus Höchstadt, Leipzig oder Prag.

Auch von meiner Seite soll das nicht heißen, dass ich das gut finde. Nur, dass das mit der g.g.A. auch relativ leicht ausgehebelt werden kann. Zumindest was die Besatzzahlen und den Zuchtort angeht. Der Fettgehalt muss natürlich passen.
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Gü.a.Pa.
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Re: Verkaufe einen großen Karpfen

Beitrag von Gü.a.Pa. »

Zitat: khaotik

@Günther: Aber jetzt gehen wir doch mal davon aus, dass dein Käufer keinen qualitativen Unterschied entdeckt. Sprich, du kannst mit K2 aus Osteuropa bei richtiger Fütterung usw. die gleiche Qualität erzeugen wie aus heimisch gezogenen K2.

@khaotik , zuerst möchte ich dich Fragen aus welcher Gegend kommst du ?
( bevor ich meistens eine Antwort gebe siehe ich immer erst im Profil nach woher der Gesprächspartner kommt (zumindest Gegend), bei vielen steht da nichts drin). Daher die Frage.
Zu deinem Zitat, du kannst natürlich bei entsprechender Haltung die Fleisch Qualität erreichen, aber nicht das Körperprofil,..... Das eher aber bei K1 auf K3. Bei uns in Franken gibt es 3 verschiedene Stämme die auch vom aussehen unterschieden werden können.
Mein Käufer hat damals Unterschiede bemerkt (schlanke Körperform, andere Beschupung....)
Und die Gastwirtschaften bei uns im Aischgrund die bei g.g.A. Erzeugung mitmachen , das sind 80% und davon
haben selber ein oder 2 Teiche (die natürlich nicht reichen).

Zitat:khaotik
Ich weiß aus dem Bericht von anderen Teichwirten, dass die Besatzzahlen keiner kontrolliert.

Aus welcher Gegend sind die Teichwirte ?

Zitat:khaotik
Papier ist sehr geduldig. Wer schwindeln will, der kann das auch. Ich weiß aus dem Bericht von anderen Teichwirten, dass die Besatzzahlen keiner kontrolliert. Und wenn doch beim Abfischen jemand nachkuckt, dann hat man eben eine Woche vorher aus einem anderen Teich noch Fische übergangsweise zugesetzt.

Zusammenfassend: Gibt es keine Qualitätsunterschiede bei den K3, kannst du keinem Nachweisen, woher er seine K2 bekommt. Ob aus Höchstadt, Leipzig oder Prag.

Natürlich gibt es schwarze Schafe wo geschwindelt wird.
Aber hier wovon ich spreche sind Erzeuger die Speisefische (K3/K4) mit einem Zertifikat g.g.A. an Endverbraucher oder Gastwirten verkaufen !
Wenn der Züchter Karpfen an Angelvereinen die Angelgewässer Besetzen oder Hobby-Teichwirte die ihre Fische nachhinein selber verwerten ist das egal.

Hier noch mal einen Link, eventuel hast du nicht genau gelesen wegen übergangs weise zusetzen !


https://teichgenossenschaft-aischgrund. ... .-erzeugen
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Khaotik
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Re: Verkaufe einen großen Karpfen

Beitrag von Khaotik »

@ Günter, ich bin aus der Scheinfelder/Kitzinger Gegend.

Das mit der Körperform stimmt natürlich. Der ursprüngliche Aischgründer ist ja deutlich hochrückiger als die eher schlanken Pfälzer(?) Stämme. (Weiß nicht mehr welcher das jetzt war....)

Die Teichwirte, die das erzählt haben sind aus meiner Gegend bzw. auch Kernaischgrund (Rund um Höchstadt)

Ich wollte letztlich nur drauf hinweisen, dass bei der g.g.A. mMn auch recht "einfach" geschummelt werden kann. Die von dir angesprochenen schwarzen Schafe eben. Wenn man dann eben die K2 recht billig im Osten einkaufen kann tut man sich auch wieder leichter, die K3 billiger herzugeben. Zum leidwesen derer, die ehrlich sind.
Aber noch eine andere Frage dazu: Was sind denn die jährlichen Kosten für die Eintragung? Für Nicht-Mitglieder der TG sind das ja mal eben 400€. ist das bei Mitgliedern auch so hoch?
Weil sich mir da die Frage stellt, ob sich das für kleine Züchter überhaupt lohnt, das zu beantragen. Wenn man nur für 1000€ im Jahr K3 züchtet würde es ja keinen Sinn machen, die Hälfte davon schon in das Zertifikat zu stecken.

Weißt du, wie sie das verhält Günter?
Elmar
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Re: Verkaufe einen großen Karpfen

Beitrag von Elmar »

Servus,

von welchem Schlag ist denn dann der Karpfen den ich hier verkaufe? Ist das ein Aischgründer Karpfen, ein Oberpfälzer oder ein Tscheche oder am Ende doch ein waschechter Oberbayer?
Viel Spaß beim Rätseln. Auflösung folgt morgen.

Ach ja, er ist übrigens verkauft.

Grüße, Elmar
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Re: Verkaufe einen großen Karpfen

Beitrag von Netmaker »

@Khaotik
Die Eintragung für die Erzeugung des g.g.A. Karpfen ist für Mitglieder der TG Neustadt/Aisch
und TG Aischgrund soweit mir bekannt, kostenlos.
Der Mitgliedsbeitrag für die Teichgenossenschaft Neustadt/Aisch war für 2018, 35,- Euro.
In diesem Beitrag ist die Zeitschrift Fischer & Teichwirt enthalten.
Siehe z.B. hier: https://teichwirtschaftsforum.de/viewto ... =54&t=5003
Zitat:
"Und wenn doch beim Abfischen jemand nachkuckt, dann hat man eben eine Woche vorher aus einem anderen Teich noch Fische übergangsweise zugesetzt."

Teichwirt die g.g.A. Karpfen ziehen, müssen ein Teichbuch führen, wo solche Sachen z. B. wegen Notabfischung einzutragen sind.

Im übrigen gibt es die Urform des "Aischgründer Karpfen" seit 1956 nicht mehr!
Dieser hat sich aber am längsten gehalten.
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Re: Verkaufe einen großen Karpfen

Beitrag von Gü.a.Pa. »

@Khaotik

Scheinfelder/Kitzinger Gegend ist dann schon Randbereich.
Also in Bayern /Franken gibt es die Aischgründer - Dinkelsbühler - Oberpfälzer Linie.

Was es kostet wenn man Mitglied ist in der TG kann ich dir nicht sagen weil ich nicht dabei bin und meine Fische selber Esse . Aber bestimmt bedeutend weniger. Ob man da dazu geht kommt es wie du sagst auf den Umsatz an.

Wie du ja sagst geschummelt wird überall auch in der Politik . Aber ich kann sagen das , das die Gastwirte darauf schauen das alles OK ist.

Das Ziel der g.g. A. Erzeugung ist eigentlich, das die die heimische (Aischgründer) auch Kostendeckend und mit Gewinn verkaufen können. Für die Fische die nicht g.g.A. Erzeugt werden können natürlich auch verkauft werden und sind dann meistens preislich billiger.

Wie " Netmaker " oben schreibt 35€ inklusive F+TW , das zahle ich für F.TW. als Abo ohne Mitgliegschaft!
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Re: Verkaufe einen großen Karpfen

Beitrag von Gü.a.Pa. »

@Elmar kein echter Aischgründer, eher Dinkelsbühler...
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conni
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Re: Verkaufe einen großen Karpfen

Beitrag von conni »

morgen ,

für wie viel ist er nun weg gegangen?

gruß conni
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Re: Verkaufe einen großen Karpfen

Beitrag von Elmar »

Servus,

der Fisch wurde im Herbst 2000 von der Teichwirtschaft Oberle in Erlangen-Kösbach als K3 gekauft.

Grüße, Elmar
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Re: Verkaufe einen großen Karpfen

Beitrag von Gü.a.Pa. »

Auch Oberle hat nicht nur reine Aischgründer und bei K3 sind da öfters mal welche dabei bei denen die Linien vermischt sind.
Und wie ich oben schon sagte kein echter also vermischte Linien ( ich vermute mal Richtung Linie Dinkelsbühler).
Wie "Netzmaker" oben schreibt gibt es ja seit ca. keine reinrassigen Aischgründer mehr.

Aber im folgenden Bild ist ein Aischgründer nach Körperform und Beschuppung zu sehen ob er jetzt zu 100% reinrassig ist ist so nicht zu bestimmen.
Der Fisch wurde als k2 auch bei Oberle in Kosbach gekauft.
Dateianhänge
CIMG1325.JPG
CIMG1325.JPG (255.15 KiB) 10865 mal betrachtet
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Re: Verkaufe einen großen Karpfen

Beitrag von Elmar »

Servus,
Gü.a.Pa. hat geschrieben: 22.09.2018 08:32 Auch Oberle hat nicht nur reine Aischgründer und bei K3 sind da öfters mal welche dabei bei denen die Linien vermischt sind.
Mit Verlaub, aber da muß ich dann doch deutlich widersprechen. Ich las Ende der 80er Jahre einen Artikel von Jim Gibbinson über die Bewirtschaftung von Karpfengewässern. Im Abschnitt Besatz empfahl er ausdrücklich Englische und Italienische Stämme nicht zu beziehen. Erstere würden nicht groß, zweitere seien unter den kalten Bedingungen der Insel schwache Kämpfer. Einen Stamm jedoch legte er den Bewirtschaftern wärmstens ans Herzen: "The German King Carp". Nun stammte der Artikel selbt aus den 70ern und es war alles andere als einfach heraus zu finden was denn der gute Jim nun mit "German King Carp" so meinte. Umso größer war meine Überraschung als ich heraus fand daß der alte Haudegen und Kultfigur des Karpfenangelns damit den Aischgründer Spiegelkarpfen meinte. Da ich damals das Buch von Josef Hofmann "der Teichwirt" auswendig kannte und dort (unter anderem Ein Bild von Aischgründer Spiegelkarpfen der Fischzucht Werdin in einem Aquarium schwimmend) der Aischgründer inhaltlich relativ intensiv beschrieben wurde war für mich eines klar: Sollte ich jemals das Glück haben und ein Karpfengewässer bewirtschaften dürfen, so würde das mit Aischgründer Spiegelkarpfen besetzt werden - und mit nichts anderem.

Im Mai 2000 verwirklichte ich meinen Traum und keine Woche später wurden die Anzeigenrubriken der aktuellen Blinker und Fisch und Fang nach ensprechenden Inseraten durchstöbert. Nach einigem suchen fand ich ein Iserat in welchem Aischgründer Spiegelkarpfen angeboten wurden. Das Inserat stammte von der Fischzucht Oberle aus Erlangen Kössbach. Also gleich dort angerufen und einen Termin vereinbart (damals war ich noch naiv und grübelte wochenlang ob ich jetzt 8 Zentner Spiegelkarpfen, 1 Zentner Zeilkarpfen und 1 Zentner Lederkarpfen nehmen sollte oder die Lederkarpfen doch durch Schuppenkarpfen ersetzen sollte). Streng nach Hofmanns Buch war ich festentschlossen diese auswählte Fischzucht bis an mein Lebensende zu nutzen um ja das Seuchenbiologische Gleichgewicht nicht zu stören.
Mein Enthusiasmus bei der Fahrt nach Erlangen war nahezu grenzenlos. Umso größer die Ernüchterung am Ziel

Dr Oberle klärte mich relativ schnell auf daß ich bei Abnahme von meinen gewünschten 10 Zentnern Karpfen nur maximal einen Zentner fangfähige Zander bekäme. Wenn ich mehr Zander wollte müßte ich deutlich mehr Karpfen kaufen (???). Während dieser Unterhaltung machten wir eine Betriebsbesichtigung und fuhren die Teiche ab. Schließlich kamen wir an einen relativ großen Teich in welchem wir mit einem Wurfnetz einige Spiegelkarpfen fingen.

Ich kann meine Enttäuschung nicht beschreiben als die Karpfen exakt so aussahen wie unsere heimischen Oberpfälzer. Auf meine Enttäuschung angesprochen erklärt mir der Züchter: DEN Aischgründer Spiegelkarpfen gabe es schon lange nicht mehr und er, als Züchter, habe auch nicht das geringste Interesse daran dies wieder zu ändern. Er sei verfechter einer europäischen Karpfenform, das sei die Zukunft.

Nur am Rande sei bemerkt daß meine Anfrage nach Zeil- und Lederkarpfen mit einem Blick beantwortet wurde als käme ich von einem anderen Stern. Also bestellte ich 10 Zentner Spiegelkarpfen.

Geliefert wurde dann von Oberle Senior im Herbst eine Mischung die zu ca. 2/3 aus Spiegelkarpfen und 1/3 aus (nicht bestellten) Schuppenkarpfen bestand. Bis Dezember 2000 verendetete ca. 1/3 der Fische.

Müßig zu erwähnen daß ich künftig keine Fische mehr bei der Fischzucht Oberle kaufte. Der Aischgrund hatte sich durch eine über Jahrhunderte Zucht einen (teilweise durch Wirbelverschmelzungen) einzigartigen Karpfenstamm aufgebaut. Dieser Stamm war in ganz Europa geschätzt und bekannt, DIESER Stamm war das, was man in der Wirtschaft ein "Alleistellungsmerkmal" nennt.Was herauskommt wenn man lokale Spezialitäten als eigentlicher Nutznießer nicht mehr zu schätzen weiß sieht man sehr gut an meinem Verhalten als Kunden. Wieso sollte noch einmal so doof sein und 1 1/2 Stunden nach Erlangen zu fahren nur um dort einen Karpfen zu erwerben der EXAKT so aussieht wie der vom örtlichen Züchter 5 km weiter?

Und - nur um das ganz klar zu stellen: Es waren eben keine "paar" Dinkelsbühler Karpfen die sich mit eingemischt hatten. Ich habe 10 Zentner Karpfen gekauft die aus etwas mehr als 330 Fischen bestanden und ALLE sahen exakt gleich aus. Genau die selbe Körperform hatten auch die, mit dem Wurfnetz erbeuteten K1-2 bei meinem Sommerbesuch.
Ich weiß nicht welche Fische der Oberle heutzutage hat und ob er mittlerweile erkannt hat welch hohes Gut sie damals so achtlos wegwarfen, im Jahr 2000 waren seine Fische jedoch ausnahmslos nicht mehr hochrückig und er war auf diesen Umstand auch noch sehr stolz!!!

Grüße, Elmar
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